Seit ihrer Jugend war Anna immer wieder in Therapie. Sie leidet unter Depressionen, einer Essstörung, auch eine posttraumatische Belastungsstörung wurde diagnostiziert. Ihre Mutter habe ihr Gewalt angetan, so schildert es Anna. Körperlich, psychisch – da war sie noch ein Kind. Anna heißt eigentlich anders, ihren echten Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen. Auch das Videogespräch kostet sie Überwindung. "Die ganze Sache macht mir Angst", sagt die 25-Jährige. "Ich fühle mich unter Druck gesetzt. Und ich bin wütend auf meine Krankenkasse." Hinter Anna liegt die lange Suche nach einem Therapieplatz. Anfang dieses Jahres ist sie aus einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft ausgezogen und lebt nun allein. Doch die Corona-Krise wurde zu einer weiteren psychischen Herausforderung. Isolation und Einsamkeit verstärkten ihre Symptome.