Iranische Revolutionsgarde schult russische Armee offenbar an Drohnen

Drohnenangriffe auf Ziele in den Regionen Mykolajiw und Odessa sollen direkt von den iranischen Ausbildern gesteuert worden sein.

Iranische Instrukteure schulen die russische Armee nun offenbar an Drohnen.
Iranische Instrukteure schulen die russische Armee nun offenbar an Drohnen.imago/Iranian Army Office

Russland hat offenbar iranische Instrukteure in die besetzten Gebiete der Ukraine gebracht. Das berichten die Experten des Institute for the Study of the War (ISW). Die Einheiten der Revolutionsgarde sollten den russischen Truppen den Umgang mit den Drohnen beibringen. Eine unbestimmte Zahl iranischer Instrukteure sei an russischen Standorten auf der Krim sowie in der Oblast Cherson untergebracht, berichtet das Ukrainian Resistance Center. Demnach wurden Drohnenangriffe auf Ziele in den Regionen Mykolajiw und Odessa direkt von den iranischen Ausbildern gesteuert.

Die Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am frühen Donnerstagmorgen offiziellen Angaben zufolge erneut mit Drohnen angegriffen worden. Explosionen habe es im Ort Makariw westlich von Kiew gegeben, sagte der regionale Polizeichef Andrij Nebitow. Polizisten und Rettungskräfte seien vor Ort. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko erklärte, es habe „einen weiteren Angriff mit Kamikaze-Drohnen auf essentielle Infrastruktur“ gegeben, ohne weitere Details zu nennen. Die Ukraine meldet seit einiger Zeit verstärkt Angriffe mit Drohnen iranischer Bauart.

Schwere Angriffe auch auf Mykolajiw im Süden

Schwere Angriffe erschütterten in der Nacht auch Mykolajiw im Süden. Laut Gouverneur Witalij Kim wurde ein fünfstöckiges Wohnhaus getroffen. Vorläufigen Angaben zufolge wurden mindestens zwei Menschen verletzt - darunter ein elf Jahre alter Junge, der erst nach Stunden aus den Trümmern habe befreit werden können. Sieben Menschen galten zunächst weiter als vermisst.

Die russische Armee hatte bereits am Montag zahlreiche Raketenangriffe auf ukrainische Städte verübt. In der Hauptstadt Kiew und im westukrainischen Lwiw schlugen dabei zum ersten Mal seit Monaten wieder Raketen ein. Die Angriffe lösten international Empörung aus. Nach ukrainischen Angaben wurden mindestens 19 Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt. Auch am Dienstag hatte es Angriffe gegeben.