Designierter BSI-Chef: Innenministerium wollte Distanz zu Cyber-Lobbyist

Offenbar haben nicht nur Netzpolitiker im Bundestag Probleme mit der Ernennung des neuen BSI-Chefs. Im Innenministerium kursierten noch Mitte 2015 Vermerke, die Abstand zu Schönbohms Lobbyverein anmahnten.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Der designierte BSI-Chef Arne Schönbohm steht in der Kritik.
Der designierte BSI-Chef Arne Schönbohm steht in der Kritik. (Bild: PR)

Mit dem designierten Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, haben offenbar nicht nur Netzpolitiker Probleme - vor einem halben Jahr ordnete das Innenministerium in internen Vermerken an, auf Distanz zu dem bislang von Schönbohm geleiteten Cybersicherheitsrat Deutschland e.V. zu gehen, wie der Spiegel schreibt. Wieso Innenminister Thomas de Maizière Schönbohm jetzt trotzdem vorschlug, ist nicht klar.

Es solle unbedingt Abstand gewahrt werden, soll es in einem internen Schreiben heißen. "Jegliche Aufwertung, beispielsweise durch die Unterstützung von Veranstaltungen" solle vermieden werden, schreibt das Nachrichtenmagazin unter Verweis auf das Dokument.

Lobbyverein mit Namensähnlichkeit

Der Name des von Schönbohm geleiteten Cybersicherheitsrat Deutschland e.V. ist dem staatlichen Nationalen-Cyber-Sicherheitsrat recht ähnlich - das Innenministerium war offenbar von Anfang an nicht glücklich über die Wahl des Namens. Der Verein betreibt auch die Webseite cybersicherheitsrat.de. Schönbohm war unter anderem ein aktiver Kritiker des IT-Sicherheitsgesetzes - jetzt soll er als BSI-Chef die Sicherheit der Bürger schützen.

Schönbohm soll seine Arbeit als Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik voraussichtlich am 1. Februar aufnehmen. Er ist der Sohn des ehemaligen Berliner Innensenators und Innenministers von Brandenburg, Jörg Schönbohm. Das BSI ist wegen seiner Nähe zu den deutschen Diensten häufig in der Kritik - eventuell sollte durch die Berufung eines "Outsiders" ein Zeichen gesetzt werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Linux on Arm
Linus Torvalds nutzt eine Arm64-Workstation

Arm-Prozessoren sind in Desktop-PCs und Servern langsam kein Sonderfall mehr. Auch der Linux-Erfinder arbeitet immer häufiger mit Arm-Systemen.

Linux on Arm: Linus Torvalds nutzt eine Arm64-Workstation
Artikel
  1. Militär: Chinas neuer Drohnen-Flugzeugträger überraschend aufgetaucht
    Militär
    Chinas neuer Drohnen-Flugzeugträger überraschend aufgetaucht

    China hat mit dem Type-003 Fujian einen Flugzeugträger im Bau, doch nun ist überraschend ein weiteres Schiff aufgetaucht. Es dient für die Drohnen-Seekriegsführung.

  2. Trotz Protesten: Tesla-Erweiterung in Grünheide genehmigt
    Trotz Protesten
    Tesla-Erweiterung in Grünheide genehmigt

    Das Gemeindeparlament von Grünheide hat in einer turbulenten Sitzung mehrheitlich für die Erweiterung der Tesla Gigafactory Berlin gestimmt.

  3. Huawei: CDU-Außenexperte zitiert aus abgesetztem Tagesordnungspunkt
    Huawei
    CDU-Außenexperte zitiert aus abgesetztem Tagesordnungspunkt

    CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen zitiert die Bundesregierung mit "dramatischen Warnungen" vor "enormen Sicherheitsrisiken" durch Huawei. Doch die hat offenbar gar nichts gesagt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • PCGH Cyber Week: Tosbhiba 18 TB HDD 254,90€ • Cyberport: Gigabyte RTX 4070 Ti Gaming OC günstig wie nie • Asus Rog Ally -33% • Spar-Bundles für Gamer mit bis zu 15% Extra-Rabatt bei MediaMarkt • AC Mirage 29,99€ [Werbung]
    •  /