Starlink-Satelliten Sichtung am Nachthimmel: Leuchtende Perlenkette über dem Saarland

Saarbrücken · Ein seltsames Lichterspiel konnte am Wochenende über dem Saarland beobachtet werden. Eine leuchtende Perlenkette wanderte gerade über den Himmel. Dahinter steckt der reichste Mann der Welt: Elon Musk.

 Brandenburg, Sieversdorf: Zwei Satelliten des Projekts «Starlink» sind als Lichtstreifen am Nachthimmel zu sehen.

Brandenburg, Sieversdorf: Zwei Satelliten des Projekts «Starlink» sind als Lichtstreifen am Nachthimmel zu sehen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Sie sehen aus, wie eine helle Perlenkette am Himmel. Wer sie sehen kann, könnte denken, dass ein Hobby-Feuerwerker zu tief in die Trickkiste gegriffen hat. Doch bei den Himmelsphänomenen, die Saarländer am Wochenende beobachten konnten, handelt es sich um eine Kette von Starlink-Satelliten des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef und -Gründer Elon Musk.

Was zunächst nur eine Mutmaßung vieler Beobachter war, wurde auch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DRL) über den Twitter-Account DLR_next bestätigt: „Weil mehrfach gefragt wurde: Nach dem jüngsten Start sind circa 50 Starlink-Satelliten als helle Kette über Deutschland zu sehen“, heißt es in dem Beitrag zu Sichtungen am Samstagabend.

Dieses Bild hat SZ-Leser Werner Müller von den Starlink-Satelliten am vergangenen Samstag gemacht.

Dieses Bild hat SZ-Leser Werner Müller von den Starlink-Satelliten am vergangenen Samstag gemacht.

Foto: Werner Müller

Auch im Saarland wurden die Satelliten am Samstag gesichtet. So wurde ein SZ-Leser gegen 21.50 Uhr in Hanweiler auf die Satelliten aufmerksam. Wie bereits das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt schrieb auch er, dass die leuchtenden Starlink-Satelliten aufgrund des klaren Nachthimmels sehr deutlich zu sehen waren. Das Phänomen dauerte ungefähr eine Minute.

Wer nun neugierig ist, wie sich das Projekt des amerikanischen Multimilliardärs im Saarland zeigt, hat dazu in den kommenden Nächten noch mehrfach die Möglichkeit. Wann sie genau über dem eigenen Wohnort zu sehen sind, finden Beobachter über https://findstarlink.com.

Worum geht es bei dem Starlink-Programm von Elon Musk?

Auf der Website des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt erklärt Felix Huber, Direktor der DLR-Einrichtung Raumflugbetrieb und Astronautentraining, dass „Elon Musk Internet aus dem Weltall ermöglichen möchte. Dieses will er zunächst für die USA und später für die ganze Welt zugänglich machen“. Laut Huber wäre das für entlegene Regionen zum Teil die erste Chance überhaupt, schnellen Internetzugang zu erhalten: „Dazu benötigt Musk Tausende Satelliten, um die Verbindung unterbrechungsfrei und mit hoher Bandbreite aufrechtzuerhalten.“

Die Flughöhen müssten dabei mit 500 bis 600 Kilometern relativ nah an der Erde sein, sodass für die volle Starlink-Abdeckung sehr viele Satelliten gebraucht werden, so Huber. Einige tausend Satelliten würden SpaceX reichen, um eine globale Abdeckung zu erzielen. Die enorme Menge bräuchten sie zur Erhöhung der Bandbreite. Huber äußert jedoch auch, dass es andere Konzepte gäbe, die mit deutlich weniger Satelliten auskommen würden. Das Projekt ist nicht unumstritten, unter anderem weil auch andere Satelliten dadurch gestört werden.

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Foto: dpa/Steven Saphore

Bald sind die Starlink-Satelliten nicht mehr als Kette zu sehen

Nach ihrem Start am Samstag waren die Satelliten noch dicht hintereinander und bildeten eine helle Perlenkette. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt werden sie sich schon bald in der Umlaufbahn verteilen und sind dann weniger sichtbar. Übrigens: Die Satelliten leuchten nicht selbst – sie sind für uns sichtbar, weil sie hoch über der Erde das Sonnenlicht reflektieren.

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