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Dutzende Infizierte Forschende entdecken neues Virus in China

Wissenschaftler berichten über ein neu nachgewiesenes Henipavirus: Sie identifizierten 35 Infektionen – vor allem unter Bäuerinnen und Bauern. Bislang deutet nichts auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch hin.
Bei Tests in Tieren wurde das Langya-Henipavirus vorwiegend in Spitzmäusen entdeckt (Symbolbild)

Bei Tests in Tieren wurde das Langya-Henipavirus vorwiegend in Spitzmäusen entdeckt (Symbolbild)

Foto: Rudmer Zwerver / iStockphoto / Getty Images

In China sind 35 Menschen an einem neu nachgewiesenen Henipavirus erkrankt. Die Infektionen mit dem Langya-Henipavirus (LayV) benannten Erreger traten in den Provinzen Shangdong und Henan vor allem bei Farmerinnen und Farmern auf, die zuvor in engem Kontakt mit Tieren standen. Das berichtete ein Team von Forschenden aus China, Singapur und Australien im Fachmagazin »New England Journal of Medicine« . Die Infektionen wurden demnach im Zeitraum zwischen Ende 2018 und Anfang 2021 entdeckt.

Unter den 35 Betroffenen waren 26 Personen ausschließlich mit LayV infiziert. Diese Patientinnen und Patienten litten unter Symptomen wie Fieber, Müdigkeit, Husten und Muskelschmerzen. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten gab es demnach Hinweise auf Leber- und Nierenschäden. Von Todesfällen berichteten die Forschenden nichts. Hinweise auf eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch seien nicht gefunden worden.

Die 35 Patientinnen und Patienten in China hätten keinen engen Kontakt miteinander gehabt, sagte Chuang Jen-hsiang von der taiwanesischen Gesundheitsbehörde CDC laut »Taipei Times« . Die Kontaktverfolgung habe demnach auch keine Übertragung auf Familienmitglieder oder enge Kontakte gezeigt.

Bei Tests in Tieren wurde das Virus vorwiegend in Spitzmäusen entdeckt, wie die Forschenden um Wei Liu vom Institute of Microbiology and Epidemiology in Peking berichten. Das Virus sei wahrscheinlich tierischen Ursprungs und trete wohl nur sporadisch bei Menschen auf. Jedoch seien weitere Untersuchungen notwendig, um den Erreger und die damit verbundenen menschlichen Krankheiten besser zu verstehen.

mar/dpa